Donnerstag, 11. April 2013

Tom Hillenbrand: Teufelsfrucht



Ein kulinarischer Krimi
Braucht die Welt wirklich ein Buch, in dem ein Koch und seine kulinarischen und kriminalistischen Eskapaden geschildert werden? Nein, eigentlich nicht. Doch Teufelsfrucht von Tom Hillenbrand sollten Sie trotzdem lesen. Zum einen, weil der Protagonist Xavier Kieffer so gar nichts mit den Fernsehköchen gemein hat, die uns täglich auf dem Bildschirm serviert werden, zum anderen, weil es einfach ein guter Krimi ist. 

Xavier Kieffer bekommt in seinem kleinen Luxemburger Restaurant Besuch von einem berühmten Pariser Restauranttester. Nach dem Genuss einer Pastete stirbt der Gastrokritiker, und Xavier steht unter Mordverdacht. Natürlich kann er diese üble Verleumdung nicht auf sich sitzen lassen und beginnt selbst zu
ermitteln. Eine Spur führt ihn zu seinem ehemaligen Lehrmeister, der wie vom Erdboden verschluckt ist, und bald wimmelt es von egozentrischen Fernsehköchen, Kritikern und skrupellosen Fast-Food-Herstellern. Und die titelgebende Teufelsfrucht? Sie stammt aus Papua-Neuguinea und soll als Superspice das ultimative Geschmackserlebnis bescheren.

 Hillenbrand schildert die Machenschaften der Food-Industrie so glaubwürdig, dass man beim Lesen nicht einmal in Frage stellt, was sein Spitzenkoch Kieffer während seiner Ermittlungen enthüllt. Ein größeres Kompliment kann man einem Autor wohl kaum machen: Seine Fiktion liest sich nicht nur spannend, sondern überaus realistisch. Zum Wohl! 

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